Begegnung mit Gian im Val Bever

Wanderer und Pirschender in der Topologie der Landschaft;

dauerndes Sein;

eine endlose Wiederholung von Schritten und Atemzügen:

Was sehe ich?

Gräser, Steine, Wurzeln, knorrige Baumstämme, Wegränder.

Eine endlose Verzahnung von unzähligen Details der Natur.

Die Gestik des Jähen und Schroffen, sobald man den Blick von den Füssen löst.

Die Beleuchtung dieser Landschaft, sie stammt aus der Farbe selbst.

Die Farbe Grau mischt sich in alles, ins helle Grün der Matten,

ins Ocker der Erde, ins Schwarz des regennassen Gesteins.

Ab und zu flackert sie grün auf, oder grau-blau,

in einer hell blitzenden gezackten Lärche,

in einem reissenden Lauf eines Wildbachs.

 

Sibylle Omlin, um 2012